Eichstätt
Materialermüdung am Herzogsteg

THW will noch heuer Provisorium schaffen Stadtrat wird sich mit Sanierung oder Neubau befassen

15.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Der Herzogsteg bleibt gesperrt. Er ist nicht mehr sicher, eines der drei Brückengelenke ist verschlissen und hat nachgegeben. Jens Schütte vom Stadtbauamt informierte gestern Abend den Stadtrat. Ob der Steg noch saniert werden kann oder ob ein Neubau nötig wird, sollen Kostenrechnungen zeigen. - Foto: Chloupek

Eichstätt (EK) Der Beifall für das zügige Handel des Stadtbauamtes passte zur Weihnachtssitzung des Stadtrats gestern Abend: Der stellvertretende Stadtbaumeister Jens Schütte konnte eine zügige provisorische Abhilfe wegen des gesperrten Herzogstegs in Aussicht stellen.

Die stark frequentierte Fußgängerbrücke über die Altmühl, die die Altstadt mit der Spitalstadt verbindet, ist am Dienstag gesperrt worden, weil sie in der Mitte etwas abgesackt hat und sich Teile auf der Seite am Spitalstadtufer innerhalb der vergangenen drei Monate um rund fünf Zentimeter verschoben haben. Am Dienstag hat sich der Brückensachverständige Hartmund Hildebrand ein erstes Schadensbild gemacht und mit der Ursachenforschung begonnen. Es galt auch die Frage zu klären, ob die Brücke tatsächlich einsturzgefährdet ist (wir berichteten).

Gestern nun konnte Jens Schütte dem Stadtrat bereits das Ergebnis mitteilen: Die Standsicherheit ist wirklich beeinträchtigt, die Brücke ist nicht mehr gefahrlos passierbar. Ursache ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Materialermüdung in der Konstruktion eines Verbindungsstücks. Die Brücke wird von drei Gelenken getragen: in der Mitte auf einem Druckpfahl und an jeder Uferseite auf einem Zugpfahl. Das Verbindungsstück auf Spitalstadtseite hat nun wegen einer Materialermüdung versagt - Verschleiß also. Der Herzogsteg wurde 1975/76 gebaut und hat damals rund 196 000 D-Mark gekostet. Schütte erklärte, dass nächsten Montag ein Ingenieurbüro damit beauftragt werde, Möglichkeiten für eine Sanierung durchzurechnen. Dieses Ergebnis werde dem Stadtrat vorgestellt, der dann entscheiden muss. Je nach dem Ergebnis der Kostenrechnungen wäre auch ein Neubau denkbar. "Aber so weit sind wir noch nicht", sagte Schütte.

Weil das alles einige Wochen dauern kann, die Stadt aber nicht so lange warten möchte, um die Hauptverbindungsstrecke zwischen Altstadt und Spitalstadt wieder herzustellen, hat Schütte inzwischen wasserrechtliche Genehmigungen beantragt und die Zusage des Technischen Hilfswerks bekommen: Das THW will noch heuer ein Provisorium über die Altmühl bauen. Es muss allerdings noch ein Wochentag gefunden werden, an dem die Ehrenamtlichen Zeit haben. Denn die Wochenenden sind mit Festtagen "blockiert". (Weitere Berichte aus der Sitzung folgt.)