Dietfurt
Eintauchen in weihnachtliche Klangwelten

Dietfurter Sänger und Instrumentalisten wecken in der voll besetzten Pfarrkirche die Freude auf die Festtage

19.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Foto: Rosmarie Götz

Dietfurt (gtz) In Dietfurt kann es wieder Weihnachten werden. Sänger und Instrumentalisten unter Leitung von Armin Reinsch haben beim traditionellen Weihnachtskonzert am Abend des vierten Adventssonntags in der voll besetzten Stadtpfarrkirche eindringlich den Frieden verkündet.

Eine formvollendete Verbeugung vor dem ersehnten Erlöser machten Sänger und Instrumentalisten, die alle Menschen beim Christkind willkommen hießen. Von schlichten Melodien bis zu kunstvoller Mehrstimmigkeit ging das Chorprogramm, niveauvolle Musik ließen die Instrumente in Solospiel und flexibler Umrahmung der Gesänge hören. Frühchristliche Gregorianik, Kompositionen der Barockmeister Bach, Händel und Pachelbel, mächtige Klänge aus der Romantik von Mendelssohn, zeitgenössische Schöpfungen, englische Weihnachtsmusik und ein rhythmisch betonter Spiritual beeindruckten. Mit seinen Arrangements populärer Melodien, wie "Süßer die Glocken nie klingen" und "Engel auf den Feldern singen" setzte Reinsch Akzente, der am Pult die Ausführenden souverän führte, gezielt formte und zur Leistung motivierte.

Das Tauen der Himmel beschwor effektvoll der vierstimmige Chor mit zwei Echochören, dem sich die Hoffnung im A-cappella-Stück "Advent ist ein Leuchten" anschloss. Die Könner Jennifer Schröder-Johnson und Peter Sillner sorgten für instrumentale Glanzlichter mit Solovorträgen auf Violine und Orgel. Ein adventliches Hörerlebnis wurde an der Orgel mit Variationen von "Es kommt ein Schiff geladen" beschert. In Balance von technischer Perfektion und Gestaltungskraft agierte die Geigerin bei Bachmusik, einfühlsam begleitet von Peter Sillner. Ausdrucksvolle Interpretation von Musik aus dem 16. Jahrhundert gelang den Gesangssolistinnen Eva-Maria Betz (Sopran) und Christina Sommer-Kamann (Alt), die bei einem selten gehörten "Ave Maria" und melancholischem "Coventry Carol" aufhorchen ließen. Neue geistliche Musik intonierte Baritonsolist Karl Mayerhöfer ausgewogen und kraftvoll. Das Soloquartett Eva-Maria Betz, Christina Sommer-Kamann, Josef Schweiger und Karl Mayerhöfer, Chor und Instrumente widmeten sich der biblischen Bitte "Rorate coeli". "Still, wer Gott erkennen will!", flehte das Frauenduett mit Chor und Instrumenten, bevor die Chorstimmen zu göttlichem Lobpreis aufforderten. Das "Licht der Weihnachtszeit" erwärmte mit Stimmen und Instrumenten als modernes Weihnachtslied vor dem temperamentvollen Aufruf des Spirituals, dem Stern nach Bethlehem zu folgen. Mit zärtlicher Krippenmusik umfing Elisabeth Staudigl auf der Querflöte. Stimmgewaltig huldigte Solist Karl Mayerhöfer dem "König der Ehren". Populäre Barockmusik von Pachelbel in eingängiger Harmonik brachte das Streichquartett mit Jennifer Schröder-Johnson, Marlene Donaubauer (Violinen), Fatima Vaillancourt (Cello) und Lukas Hanauska (Viola). Mit einer Weihnachtsarie von Händel glänzte Sopranistin Eva-Maria Betz, umrahmt von Violine, Flöte und Continuo. In himmlische Gefilde entführten gern gehörte Weihnachtslieder. "Engel auf den Feldern singen", verkündeten Chor und Solist Karl Mayerhöfer mit den Instrumenten.

Den Lobgesang "Wie schön leuchtet der Morgenstern" in der erhabenen Tonsprache Bachs setzte der Chor in Szene, bevor die Stimmen zusammen mit den Instrumenten im vertrauten "Süßer die Glocken nie klingen" seliger Weihnachtsfreude freien Lauf ließen. Ein exquisites Klangerlebnis steuerte Florian Bachhuber auf den Röhrenglocken bei. Das Frohlocken steigerte sich in der englischen Hymne an den Retter zu einem voluminösen Bekenntnis, dessen Klanggewalt von den Kirchenglocken fortgeführt wurde. Ebenso kräftig setzte der Applaus ein, der mit dem lieblichen Weihnachtswiegenlied von John Rutter innig und zart beantwortet wurde. Reich beschenkt mit der klingenden Botschaft erwartungsvoller Sehnsucht und überströmender Festtagsfreude öffneten die Besucher ihre Herzen und gaben ihre Spende.