Dietfurt
Fleischlos unglücklich

Staatspreis für Metzgermeister Johannes Leidl

19.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Einer der Besten: Stolz zeigt Johannes Leidl (Mitte) seinen Meisterbrief, unterstützt von Bruder Xaver. Vater Xaver Leidl präsentiert die Urkunde für den Staatsehrenpreis. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Mit dem Bayerischen Staatsehrenpreis ist Johannes Leidl aus Dietfurt ausgezeichnet worden. Der frisch gebackene Metzgermeister führt damit die über 100 Jahre alte Tradition der Metzgerei Leidl in vierter Generation weiter.

Für den 20-Jährigen hatte schon immer festgestanden, dass er Metzger werden wolle. Nach dem Abschluss an der Mittelschule Dietfurt und einer Lehre bei Bruder Xaver in Beilngries arbeitete er ein halbes Jahr in Lenggries. "Ich wollte einmal was anderes sehen", erklärt er. Dann absolvierte er den dreimonatigen Vollzeit-Meisterkurs im Bildungszentrum für Fleischerhandwerk in Augsburg, wo er die Meisterprüfung mit Bravour ablegte. Hierfür wurde er nun vom Bayerischen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit dem Staatsehrenpreis belohnt, den Ministerin Ilse Aigner unterzeichnet hat. "Das war ein richtig tolles Gefühl", erzählt er, als er in der Handwerkskammer in Schwaben als einer der Lehrgangsbesten aufgerufen wurde. Johannes Leidl bedauert, dass immer weniger junge Leute den Fleischerberuf ergreifen. "Dabei ist dies ein ehrbares Handwerk", weiß Leidl. "Mir macht es Spaß Wurst herzustellen und mit Fleisch zu arbeiten", betont der frisch gebackene Metzgermeister. Er plant, mit ins Geschäft seines Bruders in Beilngries einzusteigen.

Bruder Xaver ist Fleischsommelier und kennt sich bestens aus, wenn es um die Herkunft und den Geschmack des Fleisches geht. Und auch Johannes schwebt nach der Meisterprüfung noch vieles vor: Er möchte noch gerne eine Ausbildung zum Betriebswirt machen und sich zum Ernährungsberater und Fleischsommelier weiterbilden. Momentan sei er allerdings wunschlos glücklich, so wie es wohl auch sein Großvater Xaver wäre, der schon gestorben ist. Dessen sehnlichster Wunsch, dass die Enkel die Familientradition fortsetzen, ist damit in Erfüllung gegangen.