Notwendige Baustellen

Kommentar

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Auch wenn die Bahn derzeit keinen Chef hat: Das Geschäft muss weitergehen. Gut, dass Rundumerneuerung und Ausbau des Streckennetzes forciert werden. Der Staatskonzern macht sich weiter daran, gegen den jahrelang aufgelaufenen Investitionsrückstand vorzugehen.

Hunderte Baustellen, eine Rekord-Investitionssumme von 7,5 Milliarden Euro - aber bevor es besser werden kann, muss es erst einmal schlechter werden. Umleitungen, längere Fahrzeiten, Verspätung - all das steht Millionen Bahn-Kunden in den nächsten Monaten bevor. Ohne massive Beeinträchtigungen für den laufenden Verkehr ist ein solches Programm eben nicht umzusetzen.

Deutschlands Schienennetz ist das größte in Europa, es wird schon jetzt in engstem Takt befahren. Da können Baustellen für größte Schwierigkeiten sorgen. Jetzt wird sich zeigen, ob die Rechnung der Bahn-Planer aufgeht - vor allem, ob die Kundeninformation funktioniert. Dafür, dass gebaut wird, mögen Reisende noch Verständnis haben. Nicht aber, wenn sie über die Auswirkungen im Unklaren gelassen werden und die Bahnfahrt zum Frust-Erlebnis wird.