Hilpoltstein
Ein Herz für Blinde

Hilpoltsteiner Bürger retten mit ihren Spenden 327 Menschen das Augenlicht

10.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Der Marktfrau Massan aus Togo (rechts) kann durch die spendenfinanzierte Operation das Augenlicht gerettet werden. - Foto: CBM

Hilpoltstein (HK) Menschen mit Sehbehinderungen in Entwicklungsländern zu helfen, liegt vielen Hilpoltsteinern am Herzen. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat im vergangenen Jahr von 101 Bürgerinnen und Bürgern aus Hilpoltstein insgesamt 9810 Euro an Spenden erhalten.

Mit dem Geld kann die CBM 327 Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika am Grauen Star operieren lassen und so Augenlicht schenken.

Weltweit leben 39 Millionen blinde Menschen. Darunter leidet rund die Hälfte am sogenannten Grauen Star, einer Trübung der Augenlinse. Mit einer kleinen Operation können sie wieder sehen. Durchschnittlich kostet ein solcher Eingriff in den Projekten der CBM nur 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

So war es auch bei Massan aus Togo. Noch vor einem Jahr stand die 50-Jährige täglich hinter ihrem Marktstand. Dort verkaufte sie ihren selbst angebauten Reis. Doch nun bleibt der Stand leer, ihr Feld liegt brach. Denn Massan ist durch den Grauen Star erblindet und kann nichts mehr eigenständig machen. Immer ist sie auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen.

Durch ihren Neffen Michel erfährt Massan, dass sie in der CBM-geförderten Augenklinik "Jean Paul II" Hilfe bekommen kann. Dort genügt ein Blick durch die Spaltlampe: Der Arzt stellt Grauen Star auf beiden Augen fest, der jedoch operabel ist. Eigentlich eine gute Nachricht, doch wie soll Massan den Eingriff bezahlen? Der Arzt winkt ab: "Die Kosten trägt die CBM." Gerade einmal eine Viertelstunde pro Auge dauert es, die trüben Augenlinsen gegen künstliche zu tauschen. Nur einen Tag nach der Operation hat Massan Gewissheit: Sie kann wieder sehen. "Endlich bin ich wieder unabhängig", freut sie sich. "Jetzt kann ich wieder meinen Reis anbauen und verkaufen. Ich bin so unendlich glücklich. Vielen, vielen Dank!"

Diesen Dank gibt die CBM an die Menschen aus Hilpoltstein weiter: Ohne ihre Unterstützung könnte die Entwicklungshilfeorganisation Massan und vielen anderen Patienten auf der ganzen Welt nicht helfen.

Die CBM zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Die CBM unterstützt zurzeit 650 Projekte in 63 Ländern. Weitere Informationen im Internet unter www.cbm.de" class="more"%>.