Königsmoos
Asphaltband mit Lücke

Königsmooser Gemeinderat kommt beim Straßenausbau den Wünschen der Bürger nach

23.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Der Übergang an der Neuburger Straße vor der Schule in Stengelheim besteht momentan nur aus zwei Linien. Hier soll eine Ampelanlage die Sicherheit erhöhen. - Foto: Hammerl

Königsmoos (SZ) "Die Hoffnung stirbt zuletzt", meinte Bürgermeister Heiner Seißler (FW), nachdem Erhard Berger (SPD) angemerkt hatte, dass eine Grabenverfüllung ohnehin nicht genehmigt würde. In der Königsmooser Gemeinderatssitzung ging es um das Neubaugebiet Kirchfeld in Ludwigsmoos.

Für den Graben entlang des Hammerstraßls wünscht sich Seißler eine Verfüllung oder zumindest Verrohrung. Zugleich müsste ein neuer Graben angelegt werden - für den Überlauf des Regenrückhaltebeckens und um die südlich gelegenen landwirtschaftlichen Grundstücke zu entwässern. Im Gemeinderat herrschte Konsens, es zu versuchen, daher wurde beschlossen, das notwendige wasserrechtliche Verfahren einzuleiten.

Breite Zustimmung gab es unter den Gemeinderäten auch zur Fußgängerampel, die an der Stengelheimer Schule errichtet werden soll, nachdem eine Verkehrszählung genügend Querungen ergeben hatte. Die Dienste der Schulweghelfer könnten nicht hoch genug geschätzt werden, meinte Seißler, dennoch freue er sich über die zusätzliche Sicherheit, die eine Ampel biete. Auf Nachfrage erklärte er, es handle sich um eine Druckampel, die von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends eingeschaltet bleibe und während der Nachtstunden auf Knopfdruck aktiviert werden könne. Erste Schätzungen zum Eigenanteil der Gemeinde beliefen sich auf 2000 bis 3000 Euro, falls die Arbeiten vergeben werden; günstiger werde es, wenn der Bauhof sie selber übernimmt. Die Gemeinde muss für das Fundament aufkommen und Richtungsfelder für Sehbehinderte im Boden anbringen. Das sei bei allen neuen Lichtanlagen vorgeschrieben, erklärte Seißler. Ob es üblich sei, dass die Kommune das Fundament übernehmen müsse, wollte Stefan Schnell (CSU) wissen. "Das ist mir so gesagt worden", antwortete Seißler.

Schon seit Längerem zieht sich das Vorhaben hin, in Obermaxfeld Fünferweg und Kuhweidenweg auszubauen. Nachdem die meisten Anwohner am Fünferweg kein Interesse haben, den Weg asphaltieren zu lassen und so staubfrei zu bekommen, soll der Fünferweg nur vom Schützenheim bis rund 120 Meter über den Eschenweg hinaus asphaltiert werden. Dann folgen 240 Meter, die, wie von den Anliegern gewünscht, geschottert bleiben. Da zwei Familien am anderen Ende aber sehr wohl großes Interesse an einer staubfreien Zufahrt haben, beantragten sie, dass die Gemeinde dennoch den Kuhweidenweg asphaltieren lässt, über den die Zufahrt zu ihren Grundstücken erfolgt. Der Gemeinderat hatte zunächst beschlossen, nur dann den 110 Meter langen Kuhweidenweg zu asphaltieren, wenn alle Anlieger mitspielen und auf freiwilliger Basis die Kosten für die Arbeiten am Fünferweg übernähmen. Seißler plädierte für den Antrag, da auf Schotterwegen kein Winterdienst möglich sei. "Das kostet uns nicht mehr, als wenn alle asphaltieren ließen", meinte Otto Martin (FW). Dem Argument wurde nicht widersprochen, der Beschluss fiel einstimmig, und Seißler freute sich für die Anwohner. Die Kosten für den Kuhweidenweg trägt also die Kommune, der Fünferweg wird von der Seite her auf 60 Meter Länge asphaltiert, die Kosten übernehmen die Anwohner.

Keinen Handlungsbedarf für die Gemeinde ergab die Elternbefragung im Kindergarten. "Insgesamt ist das eine sehr positive Rückmeldung", meinte Seißler, wunderte sich allerdings über die relativ geringe Resonanz von lediglich 54 Prozent - 87 von 161 Fragebögen waren zurückgekommen. Die pädagogische Arbeit wurde 77-mal positiv bewertet, ansonsten mit "teilweiser Zustimmung". In der Gesamtbeurteilung stimmten 39 mit "sehr zufrieden", 44 mit "teilweise zufrieden" und drei mit "weniger zufrieden". Die genannten Kritikpunkte seien mit der Leitung besprochen worden, teilte Seißler mit.

Die Karlshulder Kläranlage, in die auch das Königsmooser Abwasser fließt, soll erweitert werden. Für die übernächste Sitzung am Montag, 5. März, kündigte Seißler an, ein Mitarbeiter des Planungsbüros werde die Planungen vorstellen. Dabei gehe es um Einwohnerprognosen, Größe und Art des Ausbaus. Für zirka 12 000 Einwohnerwerte ist die bestehende Anlage ausgelegt, für 17 500 solle geplant werden; alternativ soll das Büro prüfen, ob eine eigene Königsmooser Kläranlage für bis zu 8500 Einwohnerwerte sinnvoll sei. "Es würde mich sehr wundern, wenn dabei eine eigene Kläranlage für uns herauskäme", meinte Seißler, wollte die Möglichkeit aber dennoch grob schätzen lassen.