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Faschingsumzug eine Farce

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Zu: "Was will man mehr", über den Faschingsumzug in Gaimersheim (DK vom 12. Februar):

Der Faschingsumzug in Gaimersheim war heuer wieder mal eine Farce. Jedes Jahr wird es schlimmer. Ich dachte immer, Fasching sollte größtenteils ein Fest für Kinder sein. Aber nein, die Jugendlichen und Möchtegernerwachsenen bringen den Kindern bei, was im Leben am Wichtigsten ist: Alkohol und Liebe machen.

Aus den Boxen dröhnen - in einer nicht auszuhaltenden Lautstärke - Ballermannhits (manche davon sind definitiv nicht jugendfrei; oder wie soll man einem Kind erklären, warum man seinen Körper ganz, ganz billig verkaufen soll). Und wenn Kinderlieder gespielt werden, dann werden diese von den oben genannten Menschen sexistisch dargestellt.

Vier Wagen sind sogar an den Kindern vorbeigezogen, ohne "Kamelle" zu werfen. Hauptsache, der Alkohol fließt. Und von den fünf Tanzgruppen, die zu Fuß den Gaudiwurm begleitet haben, haben sie uns "ganz stolz" gezeigt, wie toll sie winken können. Ich hätte gedacht, beim Rock-'n'-Roll-Casino, bei der Schützomania, den Buxis und so weiter lernt man, wie man tanzt. Weit gefehlt. Ein Aufruf, doch mal ihren Showtanz zu zeigen, wurde entweder ignoriert, mit einem Schulterzucken abgetan - oder es wurde erst gar nicht darauf reagiert. Vielleicht waren das auch einige der Gründe, warum sich bereits einige Wagen vor Schluss die Menge gelichtet hat.

Man schämt sich als Zuschauer nur noch fremd. Dass dieses Besäufnis von Bürgermeisterin Andrea Mickel akzeptiert wird, ist traurig. Nächstes Jahr bleiben wir dem Umzug fern. Diese Show Alkohol trinkender Jugendlicher bedarf keiner Zuschauer.

Jennifer Kiesenbauer,

Gaimersheim