Feilenmoos
Schwimmende Insel für Flussseeschwalben

LBV Kreisgruppe Pfaffenhofen baut zweites Brutfloß für bedrohte Vögel - die ersten nisten schon

27.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:21 Uhr
Da steckt Arbeit dahinter: Brutfloß für die Flussseeschwalben. −Foto: Foto: Bornemann

Feilenmoos (PK) Ein zweites Brutfloß für die stark bedrohten Flussseeschwalben ist jetzt im Feilenmoos zu Wasser gelassen worden. Schon im vergangenen Jahr führte das erste Floß zum Erfolg: 22 Brutpaare haben 36 Junge erfolgreich groß gezogen.

Flussseeschwalben brüten normalerweise auf Kiesbänken entlang von Flüssen. Durch Begradigungen und das Aufstauen der Flüsse sind diese Kiesbänke aber kaum noch zu finden und so sind künstliche Nisthilfen in Form von Brutflößen die beste Alternative. Möglich wurde das Projekt durch die enge Kooperation der LBV Kreisgruppe Pfaffenhofen mit den Grundstückseignern, der Familie Reisinger.

Christian Huber, der schon den Bau des ersten Floßes geplant und durchgeführt hat, war auch bei dem neuen Floß als Bauleiter für die Planung und Durchführung der zuständige Fachmann. Mit dem Stapellauf in der vergangenen Woche wurde dieses aufwändige Projekt beendet. Bis es soweit war, waren viele Arbeitsstunden notwendig. Auf eine Plattform aus Schwimmkörpern wurden Holzbretter verschraubt und mit einem Rand versehen. Darauf kam ein feiner Maschendraht, der später verhindern soll, dass der Kies durch die Spalten in der Plattform rutscht. Damit niemand auf das Floss steigen kann, musste es noch mit einem Stacheldraht umrandet werden, außerdem wurde auch der Rand mit einem feinen Maschendraht erhöht. So können die jungen Seeschwalben das Floss wirklich erst dann verlassen, wenn sie so flugfähig sind, dass sie den Rand überwinden können.

Für den nächsten Schritt half die Firma Reisinger mit schwerem Gerät aus. Mit Hilfe eines Baggers wurde die Plattform ins Wasser gehoben und vorsichtig mit einer dünnen Schicht feinem Kies bedeckt. Zudem wurden die beiden Betonanker auf das Floss gehoben, die das Floss im See an Ort und Stelle halten. Norbert Schroth, ein Mitarbeiter des Kieswerkes, ruderte dann das Floss auf den See hinaus, wo Christian Huber und Peter Heinzlmeir vom LBV die Betonanker ins Wasser wuchteten, während Adrian Leistner(LBV) im Wasser schwimmend die Halteseile anbrachte. Nun schwimmt das neue Floss auf dem See und stellt eine den Bedürfnissen der Flussseeschwalben perfekt angepasste künstliche Nisthilfe dar. Das scheinen auch die Vögel so zu sehen, denn bereits eine halbe Stunde nach dem Stapellauf umkreisten die ersten Flussseeschwalben das Floss und mittlerweile hat sich das erste Brutpaar darauf niedergelassen.

Dorothee Bornemann