Marienstein
SV Marienstein bleibt Bezirksligist

Verdienter 3:0-Sieg über FC Holzheim und Schützenhilfe anderer Mannschaften sorgen für versöhnlichen Saisonabschluss

19.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:04 Uhr
Johannes Schleissheimer
Der SV Marienstein schließt eine schwierige Saison mit Tabellenplatz 13 ab und bleibt somit in der Bezirksliga Mittelfranken Süd. Nach dem 3:0-Sieg über Holzheim kassierten Trainer Stephan Zengerle (Mitte) und sein Co Markus Hörmann (links) eine Bierdusche. −Foto: Daniel Worsch

Marienstein (EK) Sowohl im Kampf um den Relegationsplatz zwei als auch im Tabellenkeller versprach der letzte Spieltag der Bezirksliga Mittelfranken Süd Hochspannung und diesem Versprechen wurde er vollauf gerecht.

Der TSV 1860 Weißenburg besiegte den bisherigen Tabellenzweiten TSV Burgfarrnbach mit 1:0, wodurch die mit den "Sechzgern" punktgleiche TSG Roth im Fall eines Heimsiegs gegen die Sportfreunde Dinkelsbühl den zweiten Tabellenplatz erobert hätte. Bis zur 90. Spielminute führte die TSG, ehe man den Ausgleich kassierte und den TSV 1860 passieren lassen musste. In Hin- und Rückspiel duellieren sich die Weißenburger nun mit dem Vizemeister der Nord-Staffel, dem FSV Stadeln, um den Landesligaaufstieg.

Nicht weniger dramatisch gestaltete sich am Samstag die Abstiegsfrage. Der ESV Ansbach-Eyb (Rang 12) beseitigte mit einem 3:0 über den TSV Berching alle Zweifel, während die Sportfreunde Dinkelsbühl (Rang 16) nach dem 1:1 als dritter direkter Absteiger neben dem TSV Berching und den FC Holzheim feststanden. Der SV Marienstein erledigte seine eigenen Hausaufgaben mit einem 3:0 über den FC Holzheim und musste auf Schützenhilfe der anderen Teams hoffen, um dem direkten Abstieg oder dem Relegationsplatz noch zu entgehen. Da der SV Wettelsheim beim BSC Woffenbach nur zu einem 1:1 kam und der SV Mosbach in Greding mit 1:2 verlor, katapultierten sich die Vorstädter vom 15. auf den 13. Rang und treten somit auch in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga Mittelfranken Süd an. Der SV Wettelsheim steigt direkt ab und da der direkte Vergleich zwischen dem SV Marienstein und dem SV Mosbach (beide 39 Punkte) für die Blau-Weißen spricht, muss der SV Mosbach in die Relegation gegen den TV 48 Erlangen.

SV Marienstein - FC Holzheim 3:0 (1:0): Nach dem Schlusspfiff im Hofmühl-Sportpark waren alle Augen auf die Handy gerichtet, denn weder der SV Wettelsheim noch der SV Mosbach durften in den Schlussminuten noch ein Tor schießen. Nach bangen Minuten des Wartens und der Bestätigung der Endergebnisse aus Woffenbach und Greding war der Jubel riesengroß. "Es ist alles noch etwas irreal und wir können es noch gar nicht begreifen. Nach dem 30. Spieltag lagen wir fast aussichtslos zurück und jetzt bleiben wir nach zehn Punkten aus den letzten vier Spielen direkt drin. Auch letztes Wochenende waren wir zur 60. Spielminute bereits sicher abgestiegen, doch immer wenn es darauf ankam, haben meine Jungs Herz, Moral und Zusammenhalt gezeigt", zeigte sich Trainer Stephan Zengerle nach Spielschluss überglücklich. Voraussetzung für dieses Happy-End war freilich ein Heimsieg über den FC Holzheim. In der 9. Spielminute fischte FCH-Torhüter Stefan Dexl einen Kopfball von Jonas Ferstl aus dem rechten Toreck und auch den Nachschuss von Alejandro Restrepo aus zwei Metern parierte er. Die bereits abgestiegenen Gäste gingen engagiert zu Werke und SVM-Schlussmann Gabriel Rehm musste gegen Jonas Grunner per Fußabwehr retten. In der 25. Minute der ausgeglichenen Partie bediente Andreas Knör Manuel Bittlmayer, der vor Dexl an den Ball kam und diesen knapp am kurzen Eck vorbeispitzelte. Kurz darauf hatte der SVM Glück, als ein Schlenzer von Güney Bayram aus spitzem Winkel das lange Eck nur um Zentimeter verfehlte. In der 40. Minute verlängerte ein Holzheimer Akteur einen langen Ball aus der Mariensteiner Hälfte unglücklich in den Lauf von Knör. Dieser legte quer und Bittlmayer schoss aus fünf Metern sicher ein. Kurz vor dem Pausenpfiff stand Julian Franz nach einem Eckstoß völlig frei und verfehlte das Spielgerät, wodurch die Blau-Weißen mit einer Führung in die Kabine gingen. Nach Wiederanpfiff agierten die Hausherren zunächst zu passiv, wobei Holzheimer Großchancen dennoch ausblieben. Sebastian Heimisch hätte für Beruhigung sorgen können, doch er scheiterte per Strafstoß an Dexl. Der eingelaufene Raphael Kraus war zuvor im Strafraum zu Fall gebracht worden. In der 65. Spielminute war Rehm gegen Grunner erneut mit dem Fuß zur Stelle. Kurz darauf schickte Jonas Knietig Heimisch auf der rechten Seite auf die Reise und nach dessen Flanke setzte Co-Trainer Markus Hörmann das Leder mit einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme aus elf Metern in die Maschen. In der 81. Spielminute war die Partie endgültig entschieden. Nach einer abgewehrten Hereingabe des eingewechselten Ramazan Mazlum fiel der Ball Knietig vor die Füße und er erhöhte per Flachschuss in das linke untere Eck. Damit war die Holzheimer Gegenwehr endgültig gebrochen. Knör nach Hereingabe von Hörmann aus der Nahdistanz und Bittlmayer, der am Querbalken scheiterte, hätten für ein noch höheres Endergebnis sorgen können, ehe Schiedsrichter Jan Hoffmann mit dem Schluspfiff die langen Minuten des Wartens einläutete.

SVM: Rehm, Fink, Heimisch, Kraus, Krieglmeier, Knör, Knietig, Restrepo (79. Mazlum), Hiller (88. Bittl), Ferstl (46. Hörmann), Bittlmayer.
SR: Jan Hoffmann, TSV Röthenbach (Gruppe Pegnitzgrund); Tore: 1:0 (40.) Bittlmayer, 2:0 (68.) Hörmann, 3:0 (81.) Knietig; BV: FC-Tw Dexl hält Foulelfmeter von Heimisch (57.); Zusch. : 100.

Johannes Schleißheimer