Neuburg
FW-Frauen gründen Kreisgruppe

Mehr Weiblichkeit in den Gremien gefordert - "Wir wollen gestalten"

21.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:55 Uhr
Gemeinsam mit Landrat Peter von der Grün wollen die FW-Frauen für mehr Frauen in den politischen Gremien werben. −Foto: Schafferhans

Neuburg (DK) 20 politisch engagierte Frauen aus dem Landkreis haben eine "FWler-Kreisfrauengruppe" gegründet.

Zum ersten Treffen hatte die Kreisfrauenbeauftragte der Freien Wähler (FW), Sissy Schafferhans, eingeladen.

Ein Thema war dabei der Rückgang von "Frauen in der Politik". Deutschlandweit gibt es immer weniger Frauen in den Gremien - 100 Jahre nach der Errungenschaft des Frauen-Wahlrechts. Dies zu ändern, schreibt sich die Kreisfrauengruppe ganz oben auf die Liste: Sie wollen Frauen für die kommende Kommunalwahl gewinnen. Auf Stadt- und Landkreisebene wäre für die Gruppe eine Listenplatzregelung von drei Frauen in einem Zehnerblock eine reelle Vorstellung, die es mit den Vorständen zu diskutieren gilt: "Wir stellen über die Hälfte der Bevölkerung. " Franziska Senner (Neuburg) ist überzeugt, dass engagierte Frauen gleiche Chancen wie ihre männlichen Kollegen brauchen, auch weiter oben auf der Liste zu stehen. Vor allem aber müsste man Frauen dazu zu bewegen, auch Frauen zu wählen. Diese Empfehlung gibt die Gruppe so an ihre Ortsvorsitzenden und Vorstandsmitglieder weiter. Florian Herold, Ortsverein- und Kreisvorsitzender der FW Neuburg-Schrobenhausen, als auch Landrat Peter von der Grün unterstützen diese Empfehlung: "Es wird Zeit, etwas zu verändern. " Das sieht auch Sissy Schafferhans so: "Wir wollen gemeinsam mit unseren männlichen Kollegen die Zukunft gestalten, verantwortungsvoll, nachhaltig und bürgernah. "

Zuvor hatten die Politikerinnen ihre eigenen Erfahrungen eingebracht: Kreisrätin Maria Lang und die Gemeinderätinnen Gabriela Fröhlich und Renate Busch sprachen über die harte Arbeit, die sie als erfahrene Politikerinnen gerne geleistet haben und weiterhin ehrenamtlich dabei sein werden. Bianca Glöckl (Karlshuld) betonte, wie sehr ihr die Jugend am Herzen liegt: "Ich möchte die Jugend schützen und Hilfestellung bei Problemen geben. " Ulrike Polleichtner, Ortssprecherin in Rennertshofen, sprach die demographische Entwicklung im Landkreis an und pochte auf eine dringende Intensivierung von Pflegemöglichkeiten: "Dieses Problem wird uns einholen, wenn wir nicht beginnen zu handeln. " Hier ging es Sissy Schafferhans auch um die Aufstockung von Förderstellen für fremdgefährdende Kinder in Bildungseinrichtungen. Angelika Hecht (Berg im Gau) regte an, sich durch ein gemeinsames Seminar in Richtung ökologische Vorgehensweise weiter zu bilden, nachdem Maria Kleber (Wagenhofen) einforderte, durch Aktionen wie etwa einen plastikfreien Wochenmarkt, aktiv zu werden. Weitere Treffen zum Austausch und für Planungen werden in Zukunft von Silvia Zugvill-Rein (Neuburg) angeregt und verwaltet. Elisabeth Haberl (Karlshuld) stellte die Frage in den Raum, ob Facebook noch ein zeitgemäßes Medium ist, um politische Inhalte zu transportieren.

Die neu gegründete Gruppe wird sich bald wieder treffen, um an gesteckten Zielen zu arbeiten und bittet alle interessierten Frauen aus den Ortsvereinen, dabei zu sein.