Neuburg (r) Ihr Metier ist das Familiengericht mit all seinen Emotionen und Aufgabenstellungen: Isabell Streif hat ihren Dienst als neue Richterin am Amtsgericht Neuburg aufgenommen.
Die 39-jährige zweifache Mutter wohnt im Nachbarkreis Eichstätt und freut sich auf ihre Arbeit im "familiären Amtsgericht".
Davon kann man wirklich sprechen, wenn man schon in den Landgerichten München und im Bundesjustizministerium in Berlin gearbeitet hat. Isabell Streif hatte 2006 als Proberichterin am Landgericht Landshut begonnen, war bei der Staatsanwaltschaft, im Amtsgericht Fürstenfeldbruck und zuletzt Zivilrichterin in Ingolstadt. Mit Familiensachen und Jugendschutz kennt sie sich aus, deshalb kann sie in Neuburg - dort hat sie sich beworben - nahtlos die Nachfolge von Richter Stephan Gericke übernehmen. Er wechselte nach acht Neuburger Jahren nach Ingolstadt.
Ihre Aufgabe sieht sie darin, die eingehenden Fälle "lösungsorientiert" anzugehen, so wie es der Gesetzgeber verlange. Es geht um Scheidungen, Unterhalt, Sorgerecht, Vaterschaftsermittlung und vor allem um Kinder- und Jugendschutz. Manchmal wird es emotional, dann setzt die Richterin auf Entscheidungen, "mit denen alle Beteiligten gut auskommen. "
Diese Zielsetzung freut natürlich Amtsgerichtsdirektor Christian Veh. Er begrüßte die neue Kraft im Kreise der sechs Richterkollegen und wies gleichzeitig darauf hin, dass er die wegen der Klagewelle rund um den Abgas-Skandal ans Amtsgericht Ingolstadt abgezogene halbe Richterstelle eines Tages gerne wiederhaben möchte, "wenn sich die Lage entspannt hat". Die im Neuburger Zuständigkeitsbereich anfallenden Straf-, Jugend- und Zivilsachen hat der Direktor in der Zwischenzeit auf alle Kollegen aufgeteilt.
