Manching
Fragil und schutzbedürftig

Seltene Schönheiten der Flora und Fauna um die Panzerwendeplatte bei Manching

29.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:12 Uhr
Das Who is Who der heimischen Baumarten: Spitz-Ahorne, Stieleichen, aber auch Birken, Hartriegel, Silber- und Strauchweiden, Ulmen und Schwarz-Erlen lassen sich an den Weihern an der Panzerwendeplatte entdecken. −Foto: Zurek

Manching (PK) Ein besonderes Kleinod unter den Naturdenkmälern des Landkreises versteckt sich hinter dem profanen Namen "Weiher an der Panzerwendeplatte".

Das 2,61 Hektar große Areal (ver)birgt so manche seltene Schönheit.

Wer auf der Staatstraße 2335 in Richtung Ingolstadt fährt und links nach Manching abbiegt, übersieht leicht das unscheinbare Dickicht neben dem namengebenden einstigen Militärübungsgelände, in dessen Mitte sich ein Weiher befindet. In der fossilen Paaraue gelegen ist das kleine Gewässer von Feld- sowie Auwaldgehölzen, Äckern und dem Paardamm umgeben. Leider wird der Erschließungsweg am Rand des Areals nicht selten für eine Pause oder ein Stelldichein genutzt - entsprechend viel Müll findet sich hier. Dichtes Gestrüpp im Unterholz hindert ungebetene Gäste ("zum Glück" mag sich der Naturschützer denken) am weiteren Vordringen. Wer sich im "Who is Who? " regionaler Baumarten schulen möchte, kann an diesem Ort reichlich Bestimmungsarbeit leisten. Hier ein Spitz-Ahorn, etliche Stieleichen, aber auch Birken, Hartriegel, Silber- und Strauchweiden, Ulmen und Schwarz-Erlen lassen sich entdecken.

Im Weiher selber vermag der Kenner viele geschützte Pflanzenarten und seltene Geschöpfe wie das Glanz-Laichkraut oder den Wasserschlauch neben Teichrosen ausmachen. Und Drumherum Teichbinsen, Schilf und ein Großseggenried.

Wer sich die Zeit nimmt und auf den benachbarten Lichtungen genauer hinschaut, der wird vom Insektenreichtum überrascht sein. Etliche Bienen- und Hummelarten, Schmetterlinge wie der Hauhechelbläuling, das Kleine Wiesenvögelchen oder mit etwas Glück einen Postillon auf der Durchreise kann man da beobachten. Von den Grashüpfern und Heuschrecken ganz zu schweigen. Der Mitarbeiterin des Pfaffenhofener Kurier kam bei ihrer Erkundung ein Bursche vor die Linse, der Rätsel aufgibt. Möglicherweise handelt es sich um einen Gelben Grashüpfer (Euchorthippus pulvinatus), dessen Existenz in Bayern bisher noch nicht dokumentiert worden ist. Nun liegt das Foto dank Vermittlung von Prof. Dr. Hans Leppelsack bei einem Experten in Weihenstephan zur genaueren Bestimmung. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein.

 

 

 

 

 

 

 

Maggie Zurek