Pfaffenhofen
Käser fordert neue Ansätze für das Wirtschaftssystem

SPD-Kreischef wirbt indirekt für Kevin Kühnert als Nahles-Nachfolger - Deutliche Kritik an weiterem Spitzenpersonal

03.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:49 Uhr
Für SPD-Kreischef Markus Käser ist Andrea Nahles Rücktritt der richtige Schritt. −Foto: SPD

Pfaffenhofen (wed) Der Pfaffenhofener SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser sieht im Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles einen überfälligen Schritt.

Sie habe es nicht geschafft, die SPD so zu positionieren, dass die Partei an der Spitze gesellschaftlicher Herausforderungen und Bewegungen stehe, sagte Käser. Das sei in der Vergangenheit aber der Markenkern der SPD gewesen. Eine Weiterentwicklung des Wirtschaftssystems sei das entscheidende Thema der Zukunft. Denn die Frage, wie wir wirtschaften, beeinflusse auch alle anderen großen Themen wie den Klimawandel oder Flüchtlingsbewegungen.

Käser forderte daher, dass die SPD für Gemeinwohlökonomie, die Förderung regionaler Kreisläufe oder zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs innovative und auch radikale Antworten geben müsse. Einer, der das erkannt habe und mit strategischen Überlegungen wie dem Nein zur großen Koalition richtig gelegen habe, sei Juso-Chef Kevin Kühnert. Auch anderen gehandelten Namen wie Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach Käser die Fähigkeiten für den SPD-Vorsitz nicht grundsätzlich ab. Diese müsste dafür aber ihre Positionierung deutlich verschieben. Käser sprach sich aber klar gegen Finanzminister Olaf Scholz als Parteichef aus: "Der glaubt, das Leben ist eine Excel-Tabelle. "

Verantwortlich für die SPD-Misere sei Nahles aber nicht alleine: "Da dürfen gleich noch ein paar andere mitgehen", sagte Käser. Neben dem Thema Wirtschaft wirft Käser der SPD-Spitze auch beim Thema EU falsche Positionierungen vor. Systemkritik habe die SPD komplett den Rechten überlassen. An der EU sei vieles toll, aber es gebe eben auch Probleme wie die Ausschreibungsrichtlinie. Diese hätte die SPD klar benennen müssen.