Pfaffenhofen
Beklemmender Weltuntergang

Falco Blome inszeniert ein Stück über die Zeit nach dem Atomschlag - Der Pfaffenhofener Bunker ist dafür die Bühne

11.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:46 Uhr
Bedrückend: Maria Helgath spielt in "Bunker" die letzte Überlebende nach einem Atomschlag - sie wohnt im Pfaffenhofener Fernmeldebunker. −Foto: Blome

Pfaffenhofen (clm) Bei den Paradiesspielen im vergangenen Jahr begeisterte Falco Blome mit seiner Inszenierung des "Brandner Kaspar" sowie mit "Hinterkaifeck", heuer kommt der Autor und Regisseur erneut nach Pfaffenhofen: Am Sonntag findet die Uraufführung des Stücks "Bunker" statt.

Das Szenario ist dabei die Zeit nach einem Atomschlag. "Die Hauptdarstellerin lebt seit ihrer frühesten Kindheit eingeschlossen in einem Atomschutzbunker", erzählt Blome. An die Welt draußen hat sie nur vage Erinnerungen. "Seit Jahren ist die Hauptfigur allein in dem Bunker - und sie hat gewisse Strategien entwickelt, mit dieser Situation umzugehen: Sie hat verschiedene Persönlichkeiten abgespalten. " Langsam gehen nun die Vorräte zur Neige - und es stellt sich die Frage: Den Strahlentod draußen riskieren oder im Bunker verhungern?

In nur etwa vier Wochen hat Blome dieses Stück kreiert. "Ich wollte schon seit einiger Zeit etwas in dem Bunker machen", erzählt er. Gemeinsam mit dem Lichtkünstler Markus Jordan macht er nun den Pfaffenhofener Fernmeldebunker zur Bühne. Vor allem mit UV-Licht will Jordan hier für die passende Stimmung sorgen.

Auf der Bühne selbst steht dann Maria Helgath, die mit Blome am Ingolstädter Altstadttheater arbeitet. Die Absolventin der Theaterakademie August Everding bewies bereits bei "Hinterkaifeck" auch in Pfaffenhofen ihre Bühnenpräsenz. Selbst wenn es für sie nicht das erste Mal ist, dass sie als einzige Darstellerin ein Stück bestreitet, ist für sie "Bunker" ein spannendes Werk. "Die Figur ist sehr vielschichtig. Was macht es mit jemandem, wenn man so lange allein ist? Was passiert mit der Psyche? In welche Welten flüchtet man sich? ", sagt sie. Mit der Figur aus dem Stück kann sie sich durchaus identifizieren. "Die einzelnen Persönlichkeiten sind ja alles Teile, die jeder Mensch in sich trägt", sagt Helgath. "Es gibt zum Beispiel einen Teil, der ist sehr klar und analytisch - das kenne ich von mir auch. Es gibt auch einen Teil, der ist sehr emotional, auch das kenne ich. " Diese Komplexität bedeute für Helgath eine besondere Herausforderung.

Die Premiere findet am Sonntag um 20 Uhr statt. Weitere Termine sind jeweils um 20 Uhr am 17., 18., 19., 20., 22., 24. und 27. Juni sowie am 1., 9., 10., 11., 12., 13. und 14. Juli. Pro Vorführung können nur 17 Besucher eingelassen werden. Karten zu 19 Euro (ermäßigt 15 Euro) sind unter anderem beim Pfaffenhofener Kurier oder bei Elektro Steib erhältlich.

Im Bunker selbst findet das Theaterstück an einem zentralen Ort statt, dort ist bestuhlt. "Es ist wirklich kühl mit beständigen zwölf Grad", warnt Blome zudem und weist darauf hin, dass sich Zuschauer entsprechend anziehen sollten.