Eichlberg
"Lasst uns Beziehung in der Gemeinschaft leben"

Wallfahrer aus Breitenbrunn und Dietfurt machen sich auf den Weg nach Eichlberg zum Dreifaltigkeitsfest

16.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Die Breitenbrunner Wallfahrer marschierten auch heuer zum Eichlberg, um dort das Dreifaltigkeitsfest zu feiern. Der Hauptgottesdienst fand im Freien statt. Domkapitular Roland Batz hielt die Predigt. −Foto: Sturm

Eichlberg/Breitenbrunn (swp) Das Bekenntnis an den dreieinen Gott ist im Glauben und in der Frömmigkeit der Menschen seit Jahrhunderten tief verwurzelt.

Eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht wurde das wieder einmal beim Dreifaltigkeitsfest im Wallfahrtsort Eichlberg bei Hemau.

Schon aus weiter Ferne sieht man die auf einem 582 Meter hohen Bergkegel des Oberpfälzer Jura gelegene Wallfahrtskirche Heilige Dreifaltigkeit in Eichlberg. Alljährlich am Sonntag nach Pfingsten pilgern die Gläubigen in Scharen zum heiligen Berg auf dem Tangrintel, um gemeinsam das Dreifaltigkeitsfest sowie das Fest der Bruderschaft von der heiligsten Dreifaltigkeit zu feiern. Am Sonntag lagen dunkle Wolken über der Wallfahrtskirche. Manchmal drangen einige Sonnenstrahlen hindurch und ab und zu prasselten ein paar Regentropfen herunter. Für die rund 900 Fußwallfahrer, die aus allen Himmelsrichtungen singend und betend das Kreuz Christi zur Basilika trugen, waren die Temperaturen ideal. Schon von Weitem war ihr Gebet zu hören.

Die größten Pilgergruppen kamen mit jeweils 136 Personen aus Hemau sowie mit 116 Wallfahrern aus Breitenbrunn. Etwas mehr als zwei Stunden lang waren die Breitenbrunner, angeführt von Kreuzträger Thomas Ehrl und mit Pfarrer Jacek Machura in ihren Reihen, unterwegs von der Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel bis zur Wallfahrtskirche auf dem Eichlberg. Aus den Dörfern Kemnathen und Rasch führte Pilgerführer Manfred Gehr 64 Frauen, Männer und Kinder zum Eichlberg. Den Weg von Parsberg hierher legten 52 Gläubige zurück, den aus Beratzhausen 72 und den aus Otterzhofen bei Riedenburg 47.

Die Schardtkapelle in Wildenstein war der Treffpunkt für die Fußwallfahrer aus Dietfurt und Umgebung. Angeführt von Hans Ferstl und Bernhard Grünbeck, machten sich von dort aus 87 Personen auf den etwa elf Kilometer langen Fußweg. Viele Gläubige fanden den Weg dorthin mit ihrem motorisierten Untersatz. Rund um die Wallfahrtskirche hatten Fieranten ihre Verkaufsstände aufgebaut. Es war ein Tag, der religiöses und weltliches Brauchtum vereinte, wobei Ersteres im Mittelpunkt stand.

Bereits am Samstagabend waren eine Marienfeier und eine Lichterprozession mit Regionaldekan Monsignore Johannes Hofmann aus Neustadt an der Donau. Am Sonntag riefen die Kirchenglocken die Gläubigen zu vier heiligen Messen in die Kirche sowie zum Hauptgottesdienst im Freien, der von Domkapitular Roland Batz, dem Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes und der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg, zelebriert wurde. Mit am Altar standen unter anderem der Wallfahrtsgeistliche, Pater Jose Peter, der Breitenbrunner Pfarrer Machura und Regionaldekan Hofmann. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von der Stadtkapelle Hemau.

Pater Jose begrüßt die Gottesdienstbesucher. Unter freiem Himmel erneuerten die Mitglieder der Bruderschaft ihr Versprechen und mit einem Vater unser wurde der Gestorbenen gedacht. "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Unser Gebet zur heiligsten Dreifaltigkeit ist das kürzeste Glaubensbekenntnis der Welt", rief Domkapitular Monsignore Batz den Menschen zu und grüßte sie von Regensburgs Bischof Rudold Voderholzer. In seiner Predigt sagte der Geistliche, dass der dreieine Gott eine Beziehung ist. Die Menschen seien dazu eingeladen, diese Beziehung und das Miteinander im Glauben zu leben. "Immer, wenn wir Gemeinschaft leben, ist Gott unter uns, beim Gottesdienst, bei der Wallfahrt und beim Feiern. " Die Dreifaltigkeit ist nach den Worten des Domkapitulars im Grunde genommen die Zusammenfassung des Christentums. "Gott ist Beziehung, er ist Liebe und er ist greifbar", sagte er und gab den Menschen mit auf den Nachhauseweg: "Lasst uns Beziehung und Liebe in der Gemeinschaft leben. Vertrauen wir auf die heiligste Dreifaltigkeit. "

Als die letzten Segen des Vormittags gespendet waren, stand das Mittagessen auf dem Programm. Das Angebot dazu war reichlich. Um 14 Uhr fand noch eine Andacht statt, bei welcher der Domkapitular die Kinder segnete.
 

Werner Sturm