Ilmendorf
Auch 26 weibliche Kameraden

Kriegerverein Ilmendorf feiert vom 5. bis 7. Juli sein Hundertjähriges - Festzug mit 44 Vereinen als Höhepunkt

24.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:30 Uhr
Gruppenbild mit Dame: In Schale geworfen hat sich der Festausschuss des Vereins fürs Foto in der Festschrift (links) . Nicht fehlen darf in diesem natürlich auch das Bild oben, das den Kirchenzug anlässlich der Fahnenweihe im August 1919 zeigt. −Foto: Krieger- undKameradenvereinIlmendorf

Ilmendorf (GZ) Ein Festumzug mit 44 Vereinen und fünf Musikgruppen ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten, mit denen der Krieger- und Kameradenverein Ilmendorf vom 5. bis zum 7. Juli sein 100-jähriges Bestehen begeht.

Mitfeiern werden dabei auch die 26 Frauen, die dem Verein mittlerweile angehören.

Das große Festzelt am Ortsausgang Richtung Schillwitzried steht bereits, es wurde am vergangenen Samstag in einer Gemeinschaftsaktion des ganzen Dorfes aufgestellt. Hier finden am Samstagabend ein Ehrenabend mit musikalischer Unterhaltung und am Sonntag ein Festgottesdienst statt, bereits am Freitag steigt hier zum Auftakt ein Discoabend. Weitere Programmpunkte sind ein Oldtimertreffen sowie ein Ehrenzug zum Kriegerdenkmal am Samstag.

Als Schirmherr des Festes wird Landrat Martin Wolf erwartet, Bürgermeister Christian Staudter übernimmt die Schirmherrschaft für das Oldtimertreffen am Samstag. Als Patenverein fungiert der Krieger- und Kameradenverein Engelbrechtsmünster.

Mit den Vorbereitungen auf das Fest haben der Vereinsvorsitzende Alexander Glatzeder und sein Festausschuss bereits vor zweieinhalb Jahren begonnen. In 17 Sitzungen hat man nicht nur das Programm auf die Beine gestellt, es wurde auch eine 140 Seiten umfassende Festschrift konzipiert. Darin finden sich viele wichtige Eckdaten des Traditionsvereins, wenngleich für einige Zeiträume in der 100-jährigen Geschichte nur noch wenige Aufzeichnungen vorhanden sind. Fest steht aber, dass der Verein am 9. März 1919 aus der damaligen Feldzuggemeinschaft (aus dem Ersten Weltkrieg) in Veteranen- und Kriegerverein Ilmendorf umbenannt und somit gegründet wurde. 62 Mitglieder zählte man damals, Vereinsvorstände waren Josef Lutz und Andreas Stiftl. Auch eine Fahne gab es damals, sie wurde im August 1919 vor einem Feldaltar in der Dorfmitte gesegnet. Pate war der Krieger- und Kameradenverein Westenhausen. Der Ilmendorfer Kriegerverein selbst fungierte dann bereits 1921 als Pate für die Fahne des Krieger- und Kameradenvereins Engelbrechtsmünster. Aus dieser Zeit stammen die ersten Überlegungen, ein Kriegerdenkmal zu errichten. 1927 wurde dann im Vereinslokal Turber eine Gedenktafel mit den Namen der Teilnehmer des Ersten Weltkriegs angebracht. Ein Kriegerdenkmal fand dann - nach einem Beschluss, der 1925 im damaligen Ilmendorfer Gemeinderat gefasst wurde - am 14. Juli 1929 in der Dorfmitte seinen Platz, wo es feierlich enthüllt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden erst 1952 - unter dem Vorsitzenden Adam Helfer - die Vereinsaktivitäten wieder aufgenommen. 1954 wurde eine Salutkanone angeschafft, die alte war 1945 von den Amerikanern aus dem Verkehr gezogen worden. 1955 übernahm Adolf Helfer, Sohn von Adam Helfer, die Vereinsführung, die er bis zum Jahr 1979 innehaben sollte. Als Peter Höckmeier den Vorsitz übernahm, bekam der Verein seinen heutigen Namen "Krieger- und Kameradenverein".

Mit der Neuwahl von Hans Mayr als Vorsitzenden im November 1987 gab sich der Verein eine Satzung. Im Januar 1990 übernahm Vorsitzender Georg Lachermeier das Ruder, und die Gemeinnützigkeit wurde beantragt. 1994 wurde groß das 75-jährige Bestehen gefeiert. Von seinem ursprünglichen Standort in der Dorfmitte musste das Kriegerdenkmal im Rahmen der Dorferneuerung im Jahr 2011 weichen. Es hat jetzt seinen Platz an der nordwestlichen Seite der Friedhofsmauer gefunden.

Der heutige Kriegerverein zählt - im Gegensatz zu früher - unter seinen rund 150 Mitgliedern auch 26 Frauen. Er versteht sich nach den Worten von Alexander Glatzeder als "Gesellschaftsverein", der zusammen mit den drei anderen Ortsvereinen ein aktives Dorfleben auf die Beine stellt.

Ellen Kellerer