Jugendzentrum gehört in die städtische Obhut

28.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:38 Uhr

Zum Artikel "Kommunalaufsicht: Beschlüsse unwirksam", SZ vom 22. Juni:Familienfreundlichste Stadt, aber.

. . wo bleibt das notwendige Engagement unseres Stadtrates, daran auch fieberhaft zu arbeiten? Da vergibt man die einmalige Chance, die Trägerschaft unseres Jugendzentrums in die städtische Hand zu geben. Gott sei Dank, muss man schon gleich sagen, hat die staatliche Kommunalaufsicht die Beschlussfähigkeit in der nichtöffentlichen Sitzung angezweifelt. Dadurch offeriert sich erneut die Möglichkeit, sich dem Thema intensiv zu widmen und vielleicht den gefassten Beschluss sorgfältig zu überdenken. Immerhin leben in Schrobenhausen rund 4000 Menschen unter 25 Jahren - die kommunalen Volksvertreter sollten meiner Ansicht nach also ein großes Interesse haben, sich für ihre Jugend und künftigen Wähler einzusetzen. Vergibt man die Trägerschaft an den KJR nach Neuburg, dürften sich Veranstaltungen und Konzerte aller Art vermutlich erledigt haben.

Dann stirbt ein weiteres Kapitel in Sachen Kulturgeschichte in Schrobenhausen - wir kennen das ja alle bereits durch die geschlossene Stadthalle. Das GreenHaus ist nämlich nicht nur Anlaufstelle für Probleme bei Jugendlichen, sondern bietet parallel auch zahlreichen ehrenamtlichen Vereinen ein Zuhause - deren Zukunft dann auch in den Sternen steht.

Ich würde mich freuen, wenn man die Ärmel im Stadtrat nun endlich hochkrempelt. Gerne darf diesmal bei Vollständigkeit (! ) des Gremiums wiederholt kontrovers diskutiert werden. Letztendlich gibt es aber nur eine richtige Entscheidung - das Jugendzentrum gehört in die städtische Obhut. Eine Investition in die Jugend und in die Kultur dieser Stadt sollte keine Frage von Geld sein - wir alle wissen, dass unser schönes Schrobenhausen künftig von diesen Menschen profitieren wird. Sei es, weil sie durch ihren Arbeitsplatz hier Steuereinnahmen generieren, oder weil sie mit ihren (künftigen) Familien dem öffentlichen Leben, egal in welcher Weise, beisteuern. Hoffentlich berücksichtigt das unser Stadtrat, auch wenn er sich mit seinem Durchschnittsalter von über 60 Jahren freilich nicht mehr zu den Jüngeren zählen darf . . .

Matthias Reisner
Schrobenhausen