Aichach
Ein neuer Wirt fürs Volksfest

Familie Lanzl übernimmt nach Schrobenhausen nun auch in Aichach den Festzeltbetrieb - Wiesn beginnt am kommenden Freitag

28.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:34 Uhr
Michaela Kemper (von links) freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Bräu Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der Stadt Aichach, vertreten durch Bürgermeister Klaus Habermann und Volksfestorganisatorin Jutta Hahn von der Brauerei Kühbach. −Foto: Bastian Brummer

Aichach (SZ) Am kommenden Freitag beginnt das Aichacher Volksfest.

Die Bewirtung übernimmt allerdings nicht mehr wie in den vergangenen Jahren die Familie Binswanger und Kempter aus Augsburg, sondern die Lanzl Gastronomie GmbH aus Ingolstadt. Der Chef der Kühbacher Brauerei, Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, lobte Geschäftsführerin Michaela Kemper bei der gestrigen Vorstellung des Festprogramms im Aichacher Rathaus für die bereits gute Zusammenarbeit.

Die Wirtsfamilie Lanzl war in diesem Jahr zum ersten Mal für die Bewirtung des Schrobenhausener Volksfestes zuständig. Kemper sprach in diesem Zusammenhang von einem "sehr großen Erfolg", vor allem viele Jugendliche waren in Schrobenhausen zu Gast. Die wolle man mit auf die zehntägige Sause nach Aichach nehmen, quasi "eine Schippe drauflegen", wie es von Beck-Peccoz ausdrückte. Dafür sei allerdings nicht nur die Wirtsfamilie zuständig. Auch das Programm locke durchaus mit vielversprechenden Neuerungen.

Bereits eine Institution sei die Nacht der Tracht. In diesem Jahr wird sie um eine Trachtenmodenschau erweitert. Trachtenschneider aus der Region stellen ihre Stücke vor - oder lassen sie vorstellen. Die Models sind Mitglieder der Aichacher Faschingsgesellschaft Paartalia. "Also sehr regional", meinte der Bräu gestern.

Ohnehin setzten die Verantwortlichen auf Tradition und Regionalität. Nicht zuletzt treten am Abend des Seniorennachmittags am Dienstag, 9. Juli, die Plattlerbixen und die Hopfenmusi auf. Über 3000 Senioren hat die Stadt in diesem Jahr schriftlich zum Seniorennachmittag eingeladen. Sie erhalten beim Besuch ein halbes Hendl und eine Maß Bier, finanziert von der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, der Stadt Aichach und dem Festwirt. Im Verwaltungsausschuss des Stadtrates war nur kurz darüber diskutiert worden, die Regelung eventuell zu ändern und den Senioren, die nicht mehr persönlich zum Volksfest kommen können, das Essen vorbeizubringen. Am Ende wurde aber nicht am bisherigen Vorgehen gerüttelt. Bürgermeister Klaus Habermann (SPD) und der Brauereichef begrüßen das. Es gehe nicht um die Versorgung mit Essen, sondern um das Volksfestgefühl. Und das gebe es nunmal ausschließlich auf dem Fest. Genau das erlebt derzeit eine regelrechte Renaissance, sagte der Brauereichef. Die Aichacher Wiesn sei inzwischen ein Traditionsfest, wie es Habermann ausdrückte. Er wird am Freitag im Festzelt an der Schrobenhausener Straße gegen 18.30 Uhr das erste Fass Bier anstechen, begleitet von der Waidhauser Blasmusik.

Bands dürfen indes auch nicht fehlen. So spielt am Samstagabend, 6. Juli, die Ohlala Showband, ehe der Partyabend mit dem großen Feuerwerk seinen Höhepunkt erreicht. Und Freunde des Tanzes kommen wohl am Montag, 8. Juli, auf ihre Kosten. Zum ersten Mal hat der Kühbacher Bräu gestern einen Tanzabend angekündigt. Volksfestklassiker wie der Abend für Lebensretter am Mittwoch, 10. Juli, oder der Tag der Betriebe am Donnerstag, 11. Juli, gibt es weiterhin.

Die Königlich Bayerische Josefspartei hält ihren Parteitag in diesem Jahr in Aichach ab. Am Sonntag, 7. Juli, treffen sich die Seppen ab 13.30 Uhr im Festzelt. Die Maß Bier kostet heuer 7,90 Euro, das sind 30 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Von Münchner oder Ingolstädter Preisen sei man damit aber noch weit entfernt, erklärte Michaela Kemper im Gespräch.

Bastian Brummer