Noch ein Beitrag zum Nein des Stadtrats zur Teilnahme m Modellprojekt:Ich möchte nochmal kurz thematisieren, welche Dimension das Versäumnis der dringend nötigen Unterstützung des ökologischen Landbaus auch in Schrobenhausen, durch die Nicht-Teilnahme am Projekt Öko-Modellregion Paartal hat.
Wesentlich ist das in der Ablehnung zum Ausdruck kommende fehlende Verständnis der Fraktionen von CSU, DU und BVS für ökologische Zusammenhänge und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen.
Grund für die Ablehnung war letztendlich, wie sich aus den Fragen der Stadträte dieser Fraktionen ergab, die diffuse Angst, dass die Teilnahme in irgendeiner Art und Weise der Südwesttange irgendwann im Weg stehen könnte. Diesem geradezu gottesanbeterischen Verfolgen der Straße wird alles andere untergeordnet. Zielführende gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die für die Schrobenhausener eingeführt werden sollten, werden diesem Ziel ohne Wenn und Aber untergeordnet. Offensichtlich hat man dort die Einstellung unserer Bürger zu diesem Thema immer noch nicht verstanden. "Fridays for future" und "Rettet die Bienen" sind der Ausdruck einer Entwicklung, die in unserer Gesellschaft mittlerweile tief verankert ist.
Zur Erklärung: Wir wollen Artenvielfalt, intakte Ökosysteme, gesunde Lebensmittel und einen lebenswerten Planeten, den wir guten Gewissens an folgende Generationen weitergeben können. Dazu ist der ökologische Landbau ein wichtiger Baustein.
Denn die Zusammenhänge in der Natur sind vielfältig und so komplex, dass der Mensch - auch wenn er es meint - diese nicht beherrschen und erfassen kann. Pestizide wirken eben oft nicht nur gegen den Schädling sondern auch gegen den Nützling, wie zum Beispiel die Biene. Mancher Schädling ist eventuell die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere, die ihnen dann entzogen wird. Wieder mehr Artenvielfalt werden wir deswegen nur erhalten, wenn wir die konventionelle Landwirtschaft als Irrweg begreifen und versuchen den ökologischen Landbau voranzutreiben.
Kleine Blühflächen, die dazu auch ein Baustein sind, werden alleine nicht dazu reichen, die erforderlichen Änderungen zu erreichen. Das und die Ziele des "Rettet die Bienen"-Volksbegehrens haben CSU, DU und BVS zum Leidwesen der Schrobenhausener immer noch nicht verstanden.
Stefan Eikam. SPD-Stadtrat in Schrobenhausen
