Riedenburg
"Diese ganze Sache ist sehr ärgerlich"

Nach Explosion im Toilettengebäude auf dem Volksfestplatz: Stromleitung wird unverzüglich repariert

20.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:15 Uhr
Die Trümmer sind beseitigt. Die Ziegelwand, die es durch die Wucht der Explosion im Technikraum in die Herrentoilette am Riedenburger Volksfestplatz gedrückt hatte, wurde vollständig entfernt. Als Ersatz für die sanitären Anlagen ist ein Toilettencontainer neben dem Gebäude aufgestellt worden. −Foto: Schmied

Riedenburg (ksm) Alle Beteiligten arbeiten unter Hochdruck daran, dass das Riedenburger Volksfest am Freitag in gewohnter Weise starten kann.

Dass das klappt, darin ist sich Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) sicher. Die Zeit drängt, nachdem am vergangenen Freitagabend kurz vor 19 Uhr eine Explosion im Toilettengebäude die Stromversorgung der Festweise lahm gelegt hatte (wir berichteten). Nun macht sich das Bayernwerk unverzüglich an die Reparatur der beschädigten Leitung.

Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte zu dem Unglück, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde, wie sowohl Lösch als auch Festwirt Maximilian Krieger betonen. Beim Aufbau des Festzeltes wurden lange Stahlnägel in den Boden getrieben, dabei traf einer die Starkstromleitung, was zu einem Kurzschluss im Schaltschrank führte, der im Technikraum des im Jahr 1993 errichteten Toilettengebäudes untergebracht ist. Wohl durch einen Funkenflug entzündeten sich Gase, die sich in dem seit Monaten abgesperrten Häuschen gebildet hatten - so formulieren es die Kelheimer Polizei und auch Lösch. "Es gibt verschiedene Vermutungen, um welche Gase es sich dabei handelt", erklärt er. Wasserdampf und Klärgas nennt er als Stichworte. Letzteres sei aber wohl weniger der Fall, betont er. "Unser Klärwärter schließt das aus. Wäre das der Fall, wäre das ganze Gebäude in die Luft geflogen. " Eine Erdgasleitung verläuft nicht unter dem Gebäude. Bereits am Wochenende sind die Schadstelle ausgebaggert und die beschädigten Starkstromkabel entfernt worden.

"Letztlich ist die Ursache im Moment egal. Wichtig ist, dass wir bis Freitag wieder Strom haben", so Lösch weiter. Auch Festwirt Maximilian Krieger nennt dies als Prämisse und sagt: "Wir arbeiten an einer Lösung, um das so schnell wie möglich zu realisieren. " Ein Notstromaggregat einzusetzen, hält er allerdings für schwierig. "Weil die Schausteller viele Unterverteilungen brauchen", begründet er. Auch Lösch betont, dass über diese Variante keine Verteilung geschaffen werden könne und damit vielleicht nur einem geholfen sei, nicht aber allen, die für den Betrieb ihrer Buden auf den Strom angewiesen sind. Der Vergnügungspark wächst seit Montagnachmittag Stück um Stück. Die einzige Möglichkeit sei, die kaputte Leitung zu reparieren, so Krieger. Dabei würden sich alle reinhängen, sowohl die Stadt als auch das Bayernwerk. Sobald die Freigabe erfolgt, kann die Reparatur in Angriff genommen werden.

Diese Freigabe hängt von der Versicherung ab. Erst wenn ein Gutachter den Schaden inspiziert und grünes Licht gibt, werde sofort losgelegt, sagt Krieger. Bürgermeister Lösch hat den Gutachter der Versicherung der Stadt bereits am Montagnachmittag zum Ort des Geschehens begleitet. "Ich habe die Freigabe von der Versicherung bekommen, die Reparatur kann starten", betont Lösch. Die Versicherungen werden wohl für den Schaden aufkommen, so Krieger. Sowohl die Stadt, als auch das Riedenburger Brauhaus als auch der Zeltbauer seien versichert. Er geht davon aus, dass dieser Fall abgedeckt ist. Zur Schadenshöhe können weder Festwirt noch Bürgermeister Angaben machen. Lösch erklärt aber, dass die 10000 Euro, die von der Polizei in ihrem Pressebericht in den Raum gestellt wurden, bei Weitem nicht ausreichen werden.

Denn natürlich spielt neben dem Problem mit dem Storm noch etwas anderes eine gewichtige Rolle: Gerade die Herrentoilette ist durch die Explosion völlig zerstört worden. Die Damen- und die Behindertentoilette sollen noch einmal angeschaut werden um abzuklären, ob man zumindest sie beim Volksfest öffnen kann. "Nach unserem Dafürhalten schon, weil sie nicht beschädigt wurden", sagt Lösch. Auf jeden Fall aber steht bereits ein Toilettenwagen neben dem Gebäude bereit.

"Diese ganze Sache ist sehr ärgerlich. Aber das Wichtigste ist, dass am Freitag das Volksfest starten kann", betont Lösch. Dennoch: "Im Herbst müssen wir uns Gedanken machen, wie wird die Stromverteilung anders gestalten, sie rausnehmen aus dem Häuschen. " Er könne sich vorstellen, die Kabel, die bislang im Bereich unter dem Festzelt verlaufen, herauszunehmen und dorthin zu verlegen, wo der Volksfestplatz gepflastert ist und mit Markierungen zu versehen, damit so etwas künftig gar nicht mehr passieren kann.