Altenheideck
Feiern wie die Rittersleut'

Viele Besucher beim Burgfest Altenheideck - Kinder ziehen erstmals musizierend auf den Festplatz

30.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:10 Uhr
Viel Freude bereiten beim Altenheidecker Burgfest die Kinder der Musikschule Fröhlich, die musizierend am Festplatz einziehen. −Foto: Schultheiß

Altenheideck (evs) Gut besucht gewesen ist das Burgfest inm Altenheideck, das seit vielen Jahren am letzten Sonntag im August unterhalb der ersten Burg Heideck stattfindet, die 1192 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Das Fest begann mit einem Gottesdienst in der Marienkapelle, den Pfarrer Alfons Hutter mit vielen Altenheideckern und Gästen feierte, die zum großen Teil vor dem kleinen Gotteshaus saßen oder standen. Daher stand der Geistliche nicht nur am um 1750 entstandenen Rokoko-Altärchen, sondern vor allem bei der Predigt immer wieder in der Tür der Kapelle.

Danach ging es zum Festplatz hinüber, wo die an einheitlichen blauen T-Shirts erkennbare Dorfgemeinschaft die Gäste bewirtete. Das Besondere beim Altenheidecker Burgfest ist die Live-Musik: Tagsüber spielten "Quetsch und Blech", das sind Otto (vor und auf dessen Hof gefeiert wird) und Alois sowie verschiedene Freunde vom Musikantenstammtisch Fuchsmühle. Viel Freude bereiteten wieder die Kinder der Musikschule Fröhlich, die unter der Leitung von Beate Pirsch ihr Können am Akkordeon bewiesen. Erstmals zogen sie heuer spielend zum Festplatz und fanden am Podium ihren Platz. Ihr Motto heuer war wie im Vorjahr ein Ritter-Musical.

Karin Halbig von der Dorfgemeinschaft, die zusammen mit etlichen Frauen sang, ermunterte zum Mitsingen des Refrains "Ja, so warn's, die alten Rittersleut" - bezogen auf den Heidecker Hadebrand, "der hat auf unsern Buck naufgschaut: Da werd etz a Burg naufbaut. " Und weiter im Text: "1192 war das Jahr, als sein Wunsch hier wurde wahr. Hauptburg, Turmhaus, Mauer drum - und der Adel, der zog um. "

Als die Heidecker rund 100 Jahre später auf den Schlossberg umgezogen waren, hieß es: "Doch die Altenheidecker sind auch nicht dumm, sie schaun sich am Buck dro'm um, ein Steinbruch ist das Ganze nun, der Weiler hat jetzt viel zu tun. "

Diese gereimte Geschichte erweiterte Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß bei zwei Führungen am Nachmittag. Sie informierte über die Geschichte der Burggründer, der Herren von Heideck, und erläuterte die Anlage der ersten Burg Heideck, die vor rund 15 Jahren aufwendig erforscht worden ist.

Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Knedlik lobte das Engagement der Altenheidecker. Obwohl sich am Nachmittag immer wieder dunkle Wolken bildeten, blieb der Ort vor einem Gewitter verschont. Das Burgfest klang aus mit Musik von Blauläichd, einer Kombo der Röttenbacher Jugendkapelle, ausschließlich besetzt mit Jugendfeuerwehrlern aus Röttenbach und Mühlstetten.