Ingolstadt
Auf den Spuren der Auto Union

Konzerte, Vorträge, Fahrten und Führungen am Josef-Strobl-Platz

08.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:07 Uhr
"Spurensuche Ingolstadt": Der Audi-Historiker Ralf Friese präsentierte vor einem DKW-Schnelllaster sein neues Buch über die Anfänge der Auto Union in Ingolstadt. −Foto: Eberl

Ingolstadt (peh) 70 Jahre Auto Union in Ingolstadt: Dieses Jubiläum war für Audi Grund genug, sich am Tag des offenen Denkmals zu beteiligen.

Am Josef-Strobl-Platz warteten auf die Besucher zahlreiche historische Fahrzeuge, Touren mit dem DKW-Schnelllaster (das erste Auto, das die Auto Union nach dem Krieg in Ingolstadt produzierte) und immer wieder Auftritte der Ensembles der Audi-Bläserphilharmonie. Rund 60 Mitglieder umfasst das 1962 gegründete gesamte Ensemble. Ergänzt wurde das vielfältige Angebot mit Themenführungen und Führungen "Auf den Spuren der Auto Union".

Der Ort war natürlich nicht zufällig gewählt. Denn der Josef-Strobl-Platz mitten in der Altstadt war die Keimzelle der Automobilindustrie in Ingolstadt. Das ehemalige Gebäude des königlich-bayerischen Proviantamtes an der Schrannenstraße war ab 1946 das Zentraldepot und ab 1949 der erste Verwaltungssitz der vor 70 Jahren wieder gegründeten Auto Union. Die Heeresbäckerei und und das Proviantmagazin rund um den angrenzenden Josef-Strobl-Platz wurden als Ersatzteillager, Kundendienst und Kundendienstschule genutzt. Im Innenhof fanden bis einst Veranstaltungen und Präsentationen statt.

Nach dem Krieg war die Wahl für den Neuaufbau der Auto Union im Westen auf Ingolstadt gefallen, weil die Stadt nahe an der Autobahn lag und hier viele ehemalige Wehrmachtsgebäude erhalten waren. Dazu gehörte unter anderem das Zeughaus am Unteren Graben, wo die allerersten Automobile Ingolstadts gebaut wurden. Auch die Friedenskaserne (heute Polizei und Finanzamt am ZOB), die alte MG-Kaserne gegenüber der Technischen Hochschule oder das Körnermagazin, wo die ersten DKW RT 125 W entstanden, waren früher Standorte der Auto Union. Bereits vor Jahrzehnten abgerissen wurden die Fabrikgebäude am Dreizehnerplatz, wo heute das Volksfest gefeiert wird, sowie der Rundbau am Bananengrundstück, wo heute ein Seniorenheim ist.