Winsen/Luhe
Golfprofi Ritthammer ausgezeichneter Zweiter bei Casey-Sieg

08.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:07 Uhr
Bernd Ritthammer aus Deutschland schlägt einen Ball ab. −Foto: Axel Heimken

Der Nürnberger Bernd Ritthammer streicht nicht nur 149 140 Euro Preisgeld ein. Auch der Tourkarte für die kommende Golf-Saison ist der 32-Jährige ein großes Stück näher gekommen. Paul Casey aus England gewinnt in Winsen.

Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter, um ins Stechen zu kommen. Der letzte Put von Golfprofi Bernd Ritthammer bei den mit zwei Millionen Euro dotierten Porsche European Open wollte nicht fallen, blieb kurz vor dem Loch liegen. Dennoch feierte der Nürnberger in Winsen an der Luhe das bislang beste Ergebnis seiner Karriere. Gemeinsam mit dem Schotten Robert MacIntyre und dem Österreicher Matthias Schwab belegte der 32-Jährige den geteilten zweiten Platz hinter dem siegreichen Paul Casey. Der Engländer hatte am Ende 274 Schläge auf seinem Konto und brachte den Sieg mit einem Schlag Vorsprung nach Hause.

„Es ist schwer, Worte zu finden“, sagte Ritthammer nach einer beeindruckenden Turnierwoche vor den Toren Hamburgs. Von seiner Leistung und der Unterstützung durch die Fans war er schlichtweg „überwältigt“. Auf der elften Bahn hatte der Nürnberger, der als Mitführender in die Abschlussrunde gegangen war, seinen Abschlag ins Wasser gesetzt. „Das war ein Schlüsselmoment. Das hat mich gewurmt und gefuchst.“ Dennoch hielt er die Konzentration aufrecht.

Zu seinen bisher erspielten 565 930 Euro Preisgeld kamen für den Franken nun 149 140 Euro hinzu. Viel wichtiger waren für Ritthammer aber die Punkte in der Rangliste der Europa-Tour, dem sogenannten Race to Dubai. Dort belegt er mit 348,2 Zählern jetzt Platz 117. Die besten 110 Spieler erhalten die Startberechtigung für die kommende Saison. „Ich habe jetzt ein reelle Chance“, sagte Ritthammer, der in der kommenden Woche bei den KLM Open in Amsterdam an den Start geht.

Dem Endspurt des dreifachen Ryder-Cup-Siegers Casey konnte am Sonntag niemand etwas entgegensetzen. Mit Birdies auf den Bahnen 16 und 17 legte der Engländer, der 1991 als freiwilliger Helfer bei den seinerzeit in England ausgespielten European Open gearbeitet hatte, den Grundstein zu seinem insgesamt 14. Turniersieg auf der europäischen Tour. „Es fühlt sich fantastisch an“, sagte er.

Eine starke Abschlussrunde mit fünf Schlägen unter Par spielte Dominic Foos. Mit einer 67er-Runde verbesserte sich der Karlsruher noch um 13 Plätze auf Rang 14. „Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, sechs unter Par zu spielen“, sagte der 22-Jährige: „Aber mit dem gesamten Turnier bin ich sehr zufrieden“. Drittbester Deutscher war der Düsseldorfer Max Rottluff, der aber noch auf den 28. Rang abrutschte.

Turnierdirektor Richard Atkinson kündigte an, dass die Porsche European Open auch im kommenden Jahr „definitiv in Winsen“ ausgetragen werden. Der Termin für das dann vierte Turnier in der Nähe Hamburgs steht bereits fest. Gespielt wird vom 3. bis zum 6. September 2020. Insgesamt waren in diesem Jahr 39 200 Zuschauer auf der Anlage. Den Schlusstag verfolgten 15 500 Golffans.

Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer war beim zweiten deutschen Turnier der Europa-Tour nicht am Start, weil der Termin in diesem Jahr mit seinem eigenem Wohltätigkeitsturnier kollidierte.

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