Riedenburg
Schnäppchenjagd und Spaß für den Nachwuchs

Trotz der schlechten Wetterprognose erfreut sich der 33. Riedenburger Jahrmarkt vieler Besucher

08.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:07 Uhr

−Foto: Katrin Trattner

Riedenburg (DK) Viele Besucher sind gestern in die Dreiburgenstadt gekommen, um die 33. Auflage des Riedenburger Jahrmarkts zu erleben.

Neben den langjährigen Ausstellern boten neue Fieranten Feines, Selbstgemachtes oder Originelles. Erstmals war das Areal um die Seebühne am Stadtweiher belebt.

"Wir sind schon zum 32. Mal mit dabei", sagte Carmen Pröbstner zwischen zwei Verkaufsgesprächen, in denen sie ihre Ledergürtel und Kopfbekleidungen ihren großen und kleinen Kunden anpries. Die gebürtige Beilngrieserin schätzt den persönlichen Bezug zur Dreiburgenstadt und zu den Besuchern, unter denen sich mittlerweile viele Stammkunden befinden. "Nur wenn einen die Leute kennen, kann man die Seriosität wahren, die man für ein erfolgreiches Geschäft braucht", ist sich die Unternehmerin aus Freystadt im Kreis Neumarkt sicher. Als reine Markthändlerin kommt Pröbstner viel herum und hat für sich eine Besonderheit beim Riedenburger Markttreiben entdeckt: "Mir gefällt an Riedenburg gut, dass ich mit den Touristen, die hier Urlaub machen oder mit dem Schiff ankommen, auch mal Englisch oder Französisch sprechen kann. "

Für Christine Eichenseer und Susanne Zoßeder hingegen war ihr diesjähriger Marktauftritt eine Premiere. Die Schwestern betreiben den Laden Tines Feinkost in Nittendorf, kommen jedoch ursprünglich aus Altmannstein. "Dadurch kannten wir den Jahrmarkt in Riedenburg und wollten es einfach mal probieren", sagte Zoßeder. An ihrem Stand stellten sie ihre Liköre, Schokoladen, Gewürzmischungen und Pralinen vor. "Wir lassen heute einfach viel probieren", lautete die Devise.

Die Wiesgasse war dieses Jahr erstmals für die kleinen Marktbesucher reserviert. Die Kinder konnten ihre Wurffertigkeit beim Bällewerfen unter Beweis stellen und beim Bungeetrampolin Höhenluft schnuppern. An mehreren Seilen gesichert, ließen sich die jungen Wagemutigen in die Höhe schnellen und vollbrachten dort das ein oder andere sportliche Kunststück. Im gemütlichen Garagenflohmarkt wurde auf Schnäppchenjagd gegangen, bevor sich die jungen Gäste am Kinderschminkstand bunte Kunstwerke ins Gesicht zaubern ließen.

Auf dem Parkplatz beim Kleiderladl ging es ebenfalls akrobatisch zu - hier standen aber die Helden auf vier Pfoten im Mittelpunkt. Die Rettungshundestaffel Kelheim war mit sechs Hunden angereist und informierte die Besucher über die Tätigkeit der Hundestaffel. Die Ausbilder demonstrierten auf einem Trainingsparcours, was die Rettungshunde im Laufe ihrer mehrjährigen Ausbildung lernen und welche Besonderheiten einen Rettungshund auszeichnen.

Die Besucher hatten ein vielfältiges Angebot an regionalen kulinarischen Erzeugnissen zur Auswahl. Ergänzt wurde wurde es im Fuchsgarten durch einen gegrillten Bio-Rotviehochs am Spieß. "Wir wollten diese regionale Tierrasse in den Fokus rücken und den Leuten näher bringen", erklärte Biergartenchef Josef Fuchs. Der Ochs stammte aus der kleinen Rotviehherde, die nun bereits den vierten Sommer am Gleislhof weidet. Den Anschnitt dieser regionalen Köstlichkeit übernahmen Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Siegfried Lösch (beide CSU) gemeinschaftlich, unter den wachsamen Augen von Johann Graml, Robert Schöls, Klaus Blümlhuber vom Landschaftspflegeverband VöF und der Landtagsabgeordneten Petra Högl.

Als positiv erwies sich dieses Jahr die Einbeziehung des Stadtweihers in die Marktfläche, die sich während der vergangenen Jahre ausschließlich auf die Altstadt beschränkt hatte. Zusammen mit befreundeten Unternehmen schufen Alexander Dohn und Oliver Riess eine Ausstellungsfläche an der Seebühne. "Die anderen Aussteller haben uns vergangenes Jahr als Gäste am Stand in der Wiesgasse besucht. Dieses Jahr wollten wir zusammen etwas auf die Beine stellen", erklärte Dohn den kurzfristigen Zusammenschluss dieser sieben Gewerbetreibenden.

Auch wenn das Markttreiben, die Gewerbepräsentation und der Spielespaß am Sonntag im Vordergrund standen, wurden zudem ernstere Themen angegangen. Der Zusammenschluss Riess, Dohn & Friends spendet an die Tafel Kelheim und Lena Moor, die an der Stabbogenbrücke wieder mit ihrer Tombola aufwartete, spendet ihren Erlös an ihre an Leukämie erkrankte Cousine Vivien. "Teilweise gibt es einen sehr großen Andrang an unserem Stand. Ich habe das Gefühl, den Leuten ist es wichtig, auch wohltätige Zwecke zu unterstützen", sagte sie.

Organisiert wurde die Veranstaltung wieder von Sandra Schmid, Katrin Krieger, Corinna Sollinger und Frank Baumer. "Trotz der schlechten Wetterprognose sind erstaunlich viele Besucher gekommen", freute sich Schmid. Insgesamt hätte es nur drei Abmeldungen gegeben und mit den rund 80 Ausstellern konnte im Vergleich zum Vorjahr erneut ein Zuwachs verzeichnet werden. "Wir haben das Musik- und Kinderprogramm diesem Jahr ausgeweitet, aber dennoch sieht es danach aus, dass wir finanziell mit einem leichten Plus rausgehen werden", resümierte Schmid.