Freystadt
TSV Freystadt feiert geglückten Saisonauftakt

4:3-Sieg gegen Trittau und 3:4-Niederlage gegen Wittorf bringen die ersten drei Punkte in Badminton-Bundesliga

10.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:30 Uhr
Stephan Pistorius
Gelungenes Comeback für Freystadts Nationalspieler Johannes Pistorius (links): Nach langer Verletzungspause zeigte er sich in hervorragender Form und bringt mit seinem Doppelpartner Max Flynn sein Team mit zwei Siegen gegen Wittorf und Trittau jeweils 1:0 in Führung. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Einen ordentlichen Start in die neue Saison der Badminton-Bundesliga hat der TSV Freystadt gefeiert.

Über 400 Zuschauer waren am Samstag und Sonntag in die Freystädter Mehrzweckhalle gekommen und erlebten Badmintonkrimis gegen die Topteams aus Schleswig-Holstein. Gegen Wittorf unterlag der TSV knapp mit 3:4, am Folgetag gewannen die Freystädter dafür gegen den TSV Trittau mit 4:3. Die ersten drei Punkte stehen damit auf der Habenseite.

Das Wochenende stand unter ungünstigen Vorzeichen: Freystadts indonesischer Ex-Nationalspieler Fikri Hadmadi musste absagen und Spielertrainer Oliver Roth informierte am Vorabend die Teamleitung, dass er krankheitsbedingt nicht spielen kann. Außerdem war offen, ob Leon Seiwald, Hannes Gerberich, Serena Au Yeong und Kristin Kuuba rechtzeitig in Freystadt sind, da alle vier in der Ukraine international aktiv waren und es vom Turnierverlauf abhing, ob sie rechtzeitig den Flieger schafften. Nachdem Gerberich und Seiwald frühzeitig ausschieden, landeten sie Freitagabend in Nürnberg. Kristin Kuuba stand noch am Freitagabend gegen eine Chinesin auf dem Court und verlor in drei Sätzen. Früh am Samstagmorgen nahm sie den ersten Flieger nach München und traf eine Stunde vor Spielbeginn in Freystadt ein. "Wir hätten im Extremfall nicht spielen können, wenn unsere Spieler es nicht rechtzeitig geschafft hätten", sagte Teammanager Stephan Pistorius: "Dickes Lob an unsere Logistikmanagerin und Backup-Spielerin Steffi Spies. Sie stand ständig mit den Spielern in Kontakt und hat es geschafft, dass wir in geplanter Aufstellung spielen konnten.

Die Samstagspartie gegen BW Wittorf-Neumünster, das ebenfalls auf zwei Stammspieler verzichten musste, begann ganz nach dem Geschmack der Freystädter Fans. Johannes Pistorius, der seit Oktober 2018 verletzungsbedingt kein Ligaspiel mehr bestritten hat, feierte mit seinem englischen Doppelpartner Max Flynn ein eindrucksvolles Comeback. Gegen Vitaly Durkin (Weltranglistenposition 87) und Egor Kurdyukov beeindruckten sie mit ihrem schnellen Angriffspiel und ließen den Russen bei ihrem Drei-Satz-Sieg (11:8, 11:8, 11:5) keine Chance. Knapp ging es bei den Damen zu. Das neu formierte Freystädter Doppel mit Kristin Kuuba und der Engländerin Fee Teng Liew traf auf die belgische Meisterin Lise Jaques, die mit der Russin Nina Vislova, Bronzegewinnerin bei Olympia 2012, zusammenspielte. Erst im fünften Satz setzten sich die Wittorfer mit 11:7 durch. Dann folgte der bärenstarke Auftritt von Rasmus Bonde, ehemalige dänischer Weltklassespieler, der seit einem Jahr in Nürnberg arbeitet und jetzt für Freystadt spielt. Zusammen mit Florian Waffler brachte er mit einem Vier-Satz-Sieg gegen Lukas Bednorsch und den Polen Pawel Pietryja den TSV mit 2:1 in Führung. Dann folgte eine starke Phase für Wittorf. Hannes Gerberich unterlag im zweiten Herreneinzel in vier Sätzen und auch Kristin Kuuba verlor überraschend gegen die ungarische Meisterin Vivien Sandorhazi. Der Estin merkte man die Reisestrapazen und auch die Enttäuschung über ihr Abschneiden in der Ukraine an (sie kämpft um wichtige Qualipunkte für Olympia 2020). Auch das Mixed Johannes Pistorius und Fee Teng Liew unterlag in drei Sätzen gegen das russische Mixed Nina Vislova und Vitaly Durkin. Beim Spielstand von 4:2 für Wittorf musste Leon Seiwald im abschließenden Einzel gewinnen, um Freystadt einen Punkt zu sichern. Der österreichische Nationalspieler erfüllte die Erwartungen und gewann gegen Bednorsch mit 11:6 im vierten Satz. So endetet die Partie 4:3 für Wittorf und Freystadt sicherte sich einen Punkt.

Am Sonntag folgte das Spiel gegen den TSV Trittau, die am Vortag in München mit 5:2 gewonnen hatten. Wieder waren es Pistorius und Flynn, die Freystadt 1:0 mit in Führung brachten. In einem rasanten, hochklassigen Spiel gegen den Engländer Matthew Clare und den Russen Rodion Kargaev behielten sie im fünften Satz die Nerven und setzten sich mit 11:6 durch. Auch das Damendoppel ging wie schon gegen Wittorf in den Entscheidungssatz. Kuuba und Teng Liew harmonierten wesentlich besser als am Vortag und gewannen gegen die Engländer Jessica Hopton und Hope Warner mit 11:8. Das zweite Herrendoppel mit Bonde und Waffler kam gegen den Indonesier Ary Trsinanto und Joachim Person nie richtig ins Spiel und unterlag in drei Sätzen. In einem hochklassigen Dameneinzel gewann Kuuba gegen die Indonesierin Priskila Siahaya, Die Estin war gegenüber dem Vortag nicht mehr wiederzuerkennen und unterstrich mit diesem Sieg, wie wertvoll sie für den TSV ist.

Tragische Figur in der Partie gegen Trittau war Hannes Gerberich. Er gewann die beiden ersten Sätze und lag im dritten Satz schon weit vorn, musste diesen aber wie auch den Folgesatz noch abgeben. Im Entscheidungssatz zeigte der junge Freystädter bei einer 9:2-Führung Nerven, vergab einen Matchball und unterlag mit 11:13. Nachdem auch Leon Seiwald sein Einzel abgegeben hatte, lag es dann an dem Mixed Flynn und Teng Liew, den Siegpunkt zu machen. Sie gewannen sicher in drei Sätzen zum 4:3 und ersten Sieg für Freystadt in der neuen Saison.

Bereits am kommenden Samstag geht es für den TSV mit dem bayerischen Duell gegen Neuhausen-Nymphenburg weiter. Das Spiel findet in München statt und auch dieses Mal hofft man beim TSV, dass alle Spieler an Bord sind. Mit Leon Seiwald, Hannes Gerberich, Max Flynn, Johannes Pistorius und Kristin Kuuba sind diese Woche gleich fünf Spieler bei den internationalen belgischen Meisterschaften im Einsatz. Sollte jemand das Halbfinale erreichen ist der zeitgleiche Ligaeinsatz nicht möglich.
 

Stephan Pistorius